Nächste Muhme-Party im Blick

Halberstadt (dku): Der Halberstädter "Altstadtgarten" hat eine lange Tradition. Bereits 1850 wurde hier ein Gasthof erwähnt. Ab 1906 ist in historischen Unterlagen der Zusatz "Ball- und Konzert-Etablissement H. Kähne" erwähnt. Nach einer resoluten Betreiberin setzte sich nach 1935 in Halberstadt umgangssprachlich der Name "Muhme" für den "Altstadtgarten" durch.

Nach mehrfachem Besitzerwechsel schloss das beliebte Lokal 1992 unter der Bezeichnung "Gaststätte sowie Diskothek Muhme". Die längste Zeit, nämlich von 1980 bis 1989, war Volker Bastian in dem Haus als "staatlich geprüfter Schallplattenunterhalter" tätig. Der langjährige Disc Jockey war in Halberstadt auch für die Einstufungen von anderen Alleinunterhaltern zuständig.

"Wir mussten streng auf die Einhaltung der staatlichen Vorgaben, nämlich 60 zu 40 bei der Musik achten", erinnerte er sich. Deshalb wurden die 60 Prozent Ost-Musik oft zu Anfang einer Veranstaltung kurz angespielt und danach ging es in der "Muhme" mit stimmungsvollen West-Liedern weiter. So manch' Ärger mit den staatlichen Organen war vorprogrammiert.

Heute erinnern sich viele ehemalige "Muhme"-Besucher gern an die gemeinsamen Tanzabende mit bekannter und beliebter Musik. Das brachte uns vor sieben Jahren auf die Idee, die berühmte "Muhme-Party" wieder aufleben zu lassen. Bereits sieben Mal gab es ein erfolgreiches Treffen mit jeweils fast tausend Junggebliebenen.

Nach dem Erfolg der Reihe mit der "Mucke, wie in alten Zeiten", soll es am Sonnabend, dem 5. November, wieder solch eine Party mit Titeln aus den 70er, 80er und 90er-Jahren geben.

An den Musikmaschinen stehen das Mosaik mit Volker und Wolfgang, der Musikexpress mit Enrico und Mario sowie mit Hansi und Oste. Dazu wird gemeinsam ab 20 Uhr in die Räume des Freizeit- und Sportzentrums in Halberstadt eingeladen. Dort und auch bei Albert's Reisewelt können Karten im Vorverkauf erworben werden. Der Eintritt kostet 15 EUR.

"Wir wollen an diesem Abend vor allem Titel aus unserer Zeit, zum Mitsingen und Tanzen, aufspielen", kündigte Volker Bastian an und hofft, dass sich noch viele Junggebliebene an die guten alten Zeiten erinnern wollen.